Magen-, Darm- und Verdauungserkrankungen

Ernährungstherapie bei Magen-, Darm- und Verdauungserkrankungen

Ernährungstherapie bei Magen-, Darm- und Verdauungserkrankungen (Bildquelle: ©Dan Race/fotolia)

Eine individuelle Ernährung im Rahmen einer professionellen Ernährungsberatung unterstützt Sie darin, Ihre Beschwerden zu lindern bei:

  • Magenschleimhautentzündung, Gastritis
  • Sodbrennen, Reflux
  • Reizmagen
  • Reizdarmsyndrom
  • Chronisch entzündliche Darmerkrankungen (CED): Morbus Crohn, Colitis ulcerosa
  • Verdauungsstörungen: Verstopfung, Durchfall

Essen: Was – Wann – Wie?

Ziel ist es, unnötige Einschränkungen zu vermeiden und die Auswahl an Lebensmitteln sukzessive zu erweitern.

Mit einer optimalen Nährstoffversorgung in allen Phasen der Krankheit erreichen Sie nach und nach eine bessere Gesundheit, mehr Wohlbefinden und steigern damit Ihre Lebensqualität.

Ablauf

Mit Hilfe der Anamnese wird Ihre spezifische Situation im Gesamten erfasst

  • Sichtung aller medizinischen Befunde und Labordaten
  • Wie ist die aktuelle Krankheitsaktivität? Welche Medikamente nehmen Sie ein?
  • Ausschluss oder Berücksichtigung von bisher nicht erkannten Nahrungsmittelunverträglichkeiten
  • Ernährungsanamnese: Wie ist das bisherige und aktuelle Essverhalten? Welche Beschwerden und Symptome bestehen? Diese Betrachtung erleichtert, die Zusammenhänge zwischen Ernährung und Beschwerden aufzudecken und die Ernährung individuell anzupassen.
  • Gibt es Stressauslöser, die Einfluss nehmen?

Konzept

Die Auswertung der Anamnese entscheidet über die ernährungstherapeutischen Empfehlungen

  • Ernährungskonzept zur Entlastung und Regeneration
  • Nachhaltig richtige Ernährung bei der jeweiligen Diagnose
  • Persönlich abgestimmte Ernährung zur Linderung der Symptome
  • Welche Lebensmittel Beschwerden auslösen oder verschlimmern und welche Lebensmittel lindern und schonen
  • Den Verlauf der Erkrankung positiv beeinflussen durchoptimierte Nährstoffaufnahme
  • Einer potentiellen Mangelernährung und einem drohenden oder bestehenden Gewichtsverlust entgegenwirken
  • Ziel: Unverträglichkeiten vermeiden, Entzündungen entgegenwirken und Beschwerden lindern, sowie Folge- und Begleiterkrankungen vermeiden

Sie haben ein Anliegen?

Fragen | Terminwunsch | unverbindliches Angebot

Ernährungstherapie bei folgenden Erkrankungen

Speiseröhre & Magen
Verdauung
Reizdarmsyndrom | Leaky-Gut-Syndrom
Chronisch entzündliche Darmerkrankungen (CED)
Enddarmerkrankungen
Leber | Gallenblase | Bauchspeicheldrüse (Pankreas)
Potentielle Störungen im Mikrobiom

Speiseröhre & Magen

  • Refluxösophagitis
  • Gastritis
  • Reizmagen
  • Zustand nach Magen-OP
  • Eosinophile Ösophagitis

Verdauung

Verstopfung (Obstipation)

Der Begriff „normaler Stuhlgang“ umfasst eine weite Spanne. Von dreimal täglich bis dreimal wöchentlich liegt alles im normalen Bereich. Wann spricht man von Obstipation? Eine Verstopfung liegt dann vor, wenn es seltener als alle drei Tage zu einer spontanen Entleerung des Darms kommt und / oder der Stuhl zu hart ist, sodass Probleme beim Absetzen auftreten. Wenn die Verstopfung länger als sechs Monate andauert, spricht man von einer chronischen Obstipation.

Durchfall (Diarrhoe)

Durchfall ist Stuhl, der bei Erwachsenen mehr als dreimal täglich auftritt, in der Menge vermehrt und / oder dünn ist. Prinzipiell kann man zwischen dem plötzlich einsetzenden (akuten) und dem länger als zwei Wochen andauernden (chronischen) Durchfall unterscheiden.

In jedem Fall ist es wichtig, die Ursache der Verdauungsstörung medizinisch abzuklären.

Reizdarmsyndrom / Leaky-Gut-Syndrom

Man unterscheidet beim Reizdarmsyndrom (RDS) vier Typen:

  • Diarrhö-Typ: Täglich mehr als drei Darmentleerungen
  • Obstipations-Typ: Wöchentlich weniger als drei Darmentleerungen
  • Schmerz-Typ: Krampfartige Schmerzen, ausgelöst durch eine übermäßige Bewegung des Darms
  • Meteorismus-Typ: Blähbauch, Flatulenzen

Blähungen – Alles nur heiße Luft?

Die Lebensmittelauswahl und der bevorzugte Ernährungsstil passen nicht immer zu den physiologischen Fähigkeiten unseres Körpers. Das Wissen um physiologische Prozesse und sichere Kenntnisse um die reine Organphysiologie sind hier hilfreich. Daher geht es in der Ernährungstherapie auch um die „Sprechstunde Physiologie “

Das Leaky-Gut Syndrom

Der Begriff Leaky-Gut ist eher von Bedeutung beim Reizdarmsyndrom (RDS) als bei einer Nahrungsmittelallergie. Leaky-Gut bedeutet durchlässiger Darm. Die Barrierefunktion des Darms ist hier nicht mehr intakt. Als Barriere zwischen der Außenwelt und dem Körper wird entschieden, welche Stoffe aufgenommen werden und welche nicht. Ist die Barrierefunktion bzw. die Durchlässigkeit des Darms verändert, können Beschwerden die Folge sein.

Bei anhaltenden Darmbeschwerden ist als Ursache aber nicht das Leaky-Gut-Syndrom verantwortlich. Vielmehr müssen andere Ursachen primär in Betracht gezogen werden.

Chronisch entzündliche Darmerkrankungen (CED)

Morbus Crohn und Colitis ulcerosa

Morbus Crohn und Colitis ulcerosa stellen für die konkrete Lebensmittelauswahl der Betroffenen eine besondere Herausforderung dar. So werden typische Symptome wie Verdauungsbeschwerden, Stuhlunregelmäßigkeiten, Durchfall, Bauchschmerzen, Übelkeit und Gewichtsverlust direkt mit der Nahrungsaufnahme in Verbindung gebracht, da sie oftmals nach dem Essen auftreten. Demzufolge besteht eine große Unsicherheit darüber, was sie essen und trinken können, um einerseits Beschwerden und andererseits eine Mangelernährung zu vermeiden. Denn ein schlechter Ernährungszustand wirkt sich ungünstig auf die Krankheitsaktivität aus.

Qualifizierte Ernährungstherapie leistet einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Lebensqualität der an Morbus Crohn und Colitis ulcerosa Erkrankten. Es ist jedoch falsch zu glauben, dass es ein allgemein gültiges Ernährungskonzept für CED gibt. Die erfolgreiche Ernährungstherapie muss in hohem Maße die individuellen Gegebenheiten des Betroffenen berücksichtigen.

Enddarmerkrankungen

Divertikelkrankheit

Die Divertikelkrankheit – ob unkompliziert oder kompliziert, wirft Fragen in der Ernährungstherapie auf. Solange die Divertikel keine Beschwerden bereiten, fällt keinem Divertikelträger auf, dass er sie bereits hat. Dabei ist das Wissen um die Prävention einer Divertikulitis wichtig. Denn wehe, wenn sich die Divertikel entzünden und Komplikationen auftreten.

Fissuren, Hämorrhoiden, Marisken und Proktitis

Fissuren, Hämorrhoiden, Marisken und Proktitis – häufig verschwiegen – aber vorhanden. Solche Entzündungen und anatomische Veränderungen im Enddarm schränken die Lebensqualität der Betroffenen deutlich ein. Sie verursachen Störungen bei der Stuhlentleerung, welche wiederum maßgeblichen Einfluss auf die ernährungstherapeutische Arbeit nehmen.

Kurzdarmsyndrom

Bei einem Kurzdarmsyndrom ist die Darmfunktion in Folge einer Entfernung des Darms so stark eingeschränkt, dass die Ver­dauung und Aufnahme von Nähr­stoffen, Flüssigkeit und Mineralien nur mit speziellen Maßnahmen aufrecht erhal­ten werden kann. Die Ernährung muss an die veränderten physiologischen Bedingungen angepasst werden.

Leber / Gallenblase Bauchspeicheldrüse

  • NAFLD – nicht alkoholische Fettlebererkrankungen
  • Gallensteine
  • Zustand nach Gallenblasenentfernung
  • Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis) akut oder chronisch

Ernährungstherapie und Darmsanierung

Die Bedeutung des Darms

Die Kraft des Baumes liegt bekanntlich nicht in seinen Ästen oder Zweigen, sondern in seinen Wurzeln. Dementsprechend stammt auch die biologische Kraft des Menschen nicht aus seinen Armen oder Beinen, sondern aus seinem Wurzelorganismus, den Verdauungsorganen. Der Darm verarbeitet die aufgenommene Nahrung, entnimmt daraus die lebenswichtigen Nährstoffe und beliefert damit den Organismus. Da der Darm auch Abfall und „Müll“ des Stoffwechsels ausscheidet, besitzt er für die gesamte Gesundheit des Menschen eine grundlegende Bedeutung.

Symptome wie z.B. aufgetriebener Bauch, Blähungen, Darmträgheit, gärig-breiige Stühle, Müdigkeit, depressive Verstimmungen können immer auch auf Fehlleistungen im Wurzelsystem hinweisen. Wie sich bei der Pflanze eine Erkrankung der Wurzeln auf alles, auf Zweige, Blätter, Blüten und Früchte auswirkt, so zieht auch jede anhaltende Fehlleistung des Verdauungsapparates früher oder später den ganzen Organismus in Mitleidenschaft.

Mikrobiom

Das Mikrobiom bezeichnet die Gesamtheit aller Mikroorganismen (v.a. Bakterien, aber auch Pilze) im Menschen. Die Mikroben, die im Darm leben (intestinales Mikrobiom), sind besonders zahlreich. Sie können bis zu 2 kg des Körpergewichtes ausmachen.

Aufgaben der „guten“ Darmbakterien: sie verhindern die Ansiedlung von Krankheitserregern, sie schließen unverdauliche Nahrungsbestandteile (Ballaststoffe) auf, sie produzieren einige Vitamine, sie „trainieren“ das Immunsystem (Allergieprävention), sie bauen Schadstoffe aus der Nahrung ab. Sind die positiven Bakterien vermindert, können sich unerwünschte Bakterien ungehindert vermehren.

Das stört die Darmflora: falsche und einseitige Ernährung, zu schnelles Essen, Umweltschadstoffe, Lebensmittelzusatzstoffe z.B. Konservierungs- und Farbstoffe in Nahrung und Getränken, manche Medikamente, Stress, Alkohol und Nikotin.

Darmsanierung (probiotische Darm-Therapie)

Die Zusammensetzung unserer Darmflora wird in erster Linie durch unsere Ernährung bestimmt. In der Ernährungstherapie werden je nach aktueller Ernährungssituation, Krankheitsbild und Symptomen, individuelle Lösungen für eine schützende Ernährung der Darmschleimhaut erarbeitet und angeleitet.

Mit dieser Maßnahme wird eine gesunde Darmflora erhalten oder wiederhergestellt und das mit dem Darm verbundene Immunsystem stabilisiert oder stimuliert. Die Wahl des Probiotikums richtet sich – wie die Umstellung der Ernährung – nach dem Krankheitsbild, nach den Symptomen, nach den einnehmenden Medikamenten und ggf. nach dem Befund einer Stuhlprobe.

Gaby Lingath